Ortsgemeinde bereitet Abholzung vor

Bodenversiegelung schreitet voran und Natur wird weiter zerstört

57.000 qm sind betroffen

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Noch stehen die Bäume, aber bald sind sie (wahrscheinlich) weg!

Es geht offenbar unaufhaltsam weiter, in der Staudter Gemarkung Oberflächen zu versiegeln und dafür in bestehende Naturräume einzugreifen. Das ist dem neuen Flächennutzungsplan zu entnehmen, der sich gerade in der Planungsphase befindet. So soll aus Ackerland Bauland entstehen, wie hier:  Wohnbaufläche „Bergfeld/Bergstraße“ (St 1; 1,2 ha).  Und aus Waldfläche soll Gewerbefläche werden, wie hier: Gewerbefläche „Auf der Heide“ (St 2; 4,5 ha).  In beiden Fällen wird Bodenfläche versiegelt, Straßen, Häuser und Industriegebäude werden entstehen und damit Arbeitsplätze und Wohnmöglichkeiten geschaffen. Wir reden von insgesamt 57.000 qm.

Besonders „pikant“ ist das Gebiet um den geplanten Autohof an der B255. Dort plant Staudt im Bereich um Centersports/ Fa. Ramb die Erweiterung des Industriegebietes zur Bundesstraße hin. Im Klartext bedeutet dies, dass auch dort eines Tages der Wald abgeholzt wird. Falls der Autohof entsteht, ist der Grundcharakter dieses Areals ganz sicher nicht mehr als „Waldgebiet“ zu bezeichnen. Die Natur wird an dieser Stelle unwiederbringlich verschwinden. Und auch im Dorfgebiet siedeln sich in den Außenbereichen neue Wohngebiete an, während der Dorfkern an Attraktivität verliert und „ausstirbt“. Zahlreiche Häuser stehen jetzt schon leer bzw. werden es bald tun.

Offenbar hat die Ortsgemeinde klassisch mit Ausweisung immer neuer Siedlungs- und Gewerbeflächenflächen auf Wohnraum und Wirtschaftswachstum reagiert. Wie sich Lebensqualität im Dorf auch anders umsetzen zeigt das RAUM+ Programm der Landesregierung. Und wie Wirtschaftswachstum von Ressourcenverbrauch entkoppelt werden kann, diskutieren z. B. Bündnis 90/ Die Grünen oder Attac. Solange weiterzumachen, bis irgendwann keine Fläche mehr da ist, ist ja kein nachhaltiges Programm. Selbst der Bundestag hält reines Wachstum (des BIP) für den falschen Indikator und sucht seit Jahren nach Alternativen zur Berechnung des Wohlstandes.

Der neue Flächennutzungsplan

Die Details zum geplanten FNP stehen hier: https://archiv.wittich.de/epapers/pdf/419_2016_18.pdf (auf Seite 5 gucken unter „Amtliche Mitteilungen“)

Die Stellungnahme von Behörden und sonstigen Trägern liegen vor. Diese warnen für beide Gebiete den Wasserschutz an und fordern Ausgleichsflächen. Von heute (12.5.) bis einschließlich 13.6. hat nun die Öffentlichkeit Gelegenheit dazu, Eingaben bzw. Stellungnahmen zu machen. Das kann man bei der VG Wirges in Zimmer 202 machen.

An dieser Stelle der Hinweis, es auch zu tun und von der Möglichkeit Gebrauch zu machen.

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