Quo vadis Staudt? Bald 1.600 Einwohner?

OG Staudt zeigt den „großen“ Plan

Blick auf unbebaute Bergfeld 2017
Blick auf unbebaute Bergfeld 2017

Im Flächennutzungsplan 2017 wurde bekanntermaßen eine Erweiterung der Siedlungsfläche im Bereich des Bergfeldes (oberhalb der Freizeitanlage „Erbsengarten“) beschlossen. Diese Fläche trägt die Bezeichnung „St 1“ und ist ungefähr 22 Grundstücke groß.

Jetzt aber diskutiert die OG Staudt eine um insgesamt 34 Grundstücke (!) erweiterte Planung. Wie ist das ohne Flächennutzungsplan möglich? Möglicherweise mit dem §13b des BauGB. Dieser besagt, dass Bebauungspläne bis 10.000 Quadratmetern, durch die die Zulässigkeit von Wohnnutzungen auf Flächen begründet wird, die sich an im Zusammenhang bebaute Ortsteile anschließen, möglich ist. Das Verfahren zur Aufstellung eines Bebauungsplans kann nur bis zum 31. Dezember 2019 förmlich eingeleitet werden; der Satzungsbeschluss ist bis zum 31. Dezember 2021 zu fassen.

Am Mittwoch um 19.30 Uhr ist eine Gemeinderatssitzung zu diesem Thema. Dort heißt es „Beratung über den Bebauungsplan ‚Im Bergfeld'“. Interessierte Zuhörer sollten sich daher den Termin merken und vorbei kommen; schließlich geht es um die Zukunft unseres Ortes.

Ganz Deutschland spricht von fehlenden Geburten und einer überalternden Gesellschaft – aber Staudt weist ein enorm großes Neubaugebiet aus. Aus seiner eigenen Struktur kann unser Ort ein solches Wachstum nicht mehr generieren.

Daher an dieser Stelle ein paar Fakten:

  • Das starke Bevölkerungswachstum der Ortsgemeinde geht ausschließlich auf Zuzug zurück. Betrachtet man nur das natürliche Saldo (aus Geburten minus Sterbefälle) dann wäre Staudt in der Zeit von 2007 bis 2015 um 9 Personen geschrumpft! Das gab es historisch gesehen noch nie. Im gleichen Zeitraum gab es 135 Zuzüge – hauptsächlich durch das Neubaugebiet „Nordring/ Malmenseifen“ und dennoch mehr Sterbefälle als Geburten. Staudt überaltert weiterhin stark!
  • Der Anteil der Siedlungs- und Verkehrsfläche an der Staudter Gemarkung bträgt 35,7% (Stand 2015). Der Landesdurchschnitt bei vergleichbaren Gemeinden liegt bei 12,6%.
  • Zitat des Statistischen Bundesamtes: „Die aktuelle hohe Zuwanderung hat nur sehr eingeschränkte Auswirkungen auf die langfristige Bevölkerungs­entwicklung. Sie schlägt sich vor allem im kurz­fristigen Anstieg der Bevölkerungs­zahl nieder. Der Trend zur zunehmenden Alterung der Bevölkerung kann dadurch nicht umgekehrt werden.“ Quelle: Statistisches Bundesamt.
  • Die Bevölkerung in Rheinland-Pfalz wird von 2009 bis 2030 um 4,5 Prozent zurückgehen. Das entspricht einem Rückgang um 180.500 Menschen. 2030 wird jeder Zweite älter als 49,9 Jahre sein (zum Vergleich: 2009 lag das sogenannte Medianalter bei 44,5 Jahren).
  • Die Bevölkerung im Westerwald wird von 2009 bis 2030 um 7,9 Prozent zurückgehen. Das entspricht einem Rückgang von 199.290 auf 183.630 Menschen. Die Bevölkerungsgruppe der 25-44 Jährigen (also der „Bauwilligen“) sinkt im gleichen Zeitraum um 20,8 Prozent. Quelle: http://www.wegweiser-kommune.de
  • Die VG Wirges wird von 2013 bis 2035 von 18.911 auf 17.979 Menschen zurückgehen. (Quelle: Rheinland-Pfalz 2060 − Regionalergebnisse). Der Anteil der 20-50 Jährigen schrumpft besonders stark von 7.094 in 2013 auf 6.501 in 2020.

 

Hier die Details (von wirges.de):

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Quelle: https://wirges.more-rubin1.de/show_anlagen.php?_typ_432=vorl&_vorl_nr=17171109100024&_doc_n1=20170914104513.pdf