Rummelsköpp schnitzen – eine alte Tradition wird wiederbelebt!

Die Westerwälder Antwort auf Halloween?

Halloween hat bekanntlich keltische Wurzeln und wurde als Tradition von den irischen Einwohnern in den USA weiter praktiziert. Seit den 2010er Jahren ist diese „Welle“ auch nach Staudt rüber geschwappt und dort vornehmlich ins Wohngebiet „Nordring/ Kramberg“. Die Kinder der dort wohnenden Familien ziehen in diesem Wohnviertel von Haus zu Haus und bitten um „Süßes oder Saures“. In anderen Gegenden von Staudt sieht man diese Art von „Heischebrauch“ (noch) nicht.

Es mag eine Modeerscheinung sein. Dabei gab es eine vergleichbare Tradition in Staudt, nämlich das Schnitzen der sogenannten „Rummelsköpp“. Dabei wurden Futterrüben nach der Erntezeit ausgehöhlt und an einer Seite Gesichter reingeschnitten. Danach wurden die „Rummele“ (Rüben) auf einen Stock aufgespießt und die Jungs sind damit durchs Dorf gezogen. Zudem sind die Köpfe auch mit einer Kerze von innen beleuchtet und ans Fenster oder vor die Häuser gestellt worden. Eine schöne Sache eigentlich, die aber ca. in den 1970er Jahren ausgestorben ist. Hauptgrund sicherlich war, dass niemand mehr Rüben anbaute und somit die Hauptzutat fehlte.

Mach‘ mit beim Rummelsköpp-Schnitzen am 10.11.2018!

Am 10. November aber bietet sich die Gelegenheit dieses Brauchtum wieder aufleben zu lassen. Die Gemeinde lädt dazu ein:

Nachdem die Rummele (Futterrüben) im Mai in einem Beet der Ortsgemeinde ausgesät und den Sommer über immer wieder von fleißigen Helfern gegossen wurden, haben sie sich prächtig entwickelt. Jetzt ist die Zeit da zum Ernten und Schnitzen.

Am Samstag, den 10.11. 2018 um 13.00 Uhr treffen sich Kinder und Erwachsene am „Rummele Feld“ – am Weg vom Kindergarten Richtung Dammbauwerk/an der Bach – um die Rummele auszumachen. Es wäre gut, wenn ein paar Spaten und Schubkarren oder Bollerwagen zum Transport der Rummele da wären.

Anschließend geht es am alten Gerätehaus weiter: Die Rummele werden gereinigt, ausgehöhlt und bekommen geschnitzte Gesichter. Die fertigen Rummelsköpp werden auf mitgebrachten Stöcken befestigt und können im Vorgarten oder Hauseingang aufgestellt und abends mit einer Kerze beleuchtet werden. Natürlich können die Kinder mit ihren Rummele auch von Tür zu Tür ziehen und ein Lied oder Spruch aufsagen, worauf sie hoffentlich eine kleine Süßigkeitenspende bekommen.

Da das Schnitzen für Kinderhände schwierig ist, sollten Kinder zur Unterstützung einen Erwachsenen mit passendem Schnitzmesser mitbringen. Bestimmt gibt es Eltern und Großeltern, die mithelfen wollen, eine vergessene Staudter Tradition wieder zu beleben. „Rummele schnitzen“ ist ein liebenswerter Brauch, der in unserer schnelllebigen Zeit nicht untergehen darf.

Vielleicht kann jemand erzählen, woher dieser Brauch kommt und wie er früher gepflegt wurde. Kinder hören diese Geschichten unwahrscheinlich gern.

Kaffee und Getränke für die Rummeleschnitzer sind vorhanden; es wäre schön, wenn Kuchen zur Stärkung mitgebracht werden könnten. Die Veranstaltung endet gegen 16.00 Uhr.

Liebe Staudter: Nicht erschrecken, wenn demnächst wieder Rummelsköpp durchs Dorf ziehen!

Bei Fragen: Oliver Neuroth 6747828