Von der Wildkatze zur Zauneidechse und Haselmaus

Nach dem SWR berichtet nun auch die WZ von den neuesten Geschehnissen rund um den geplanten Autohof. Dort heißt es u.a.:

„Während die Behörden nach einer zweiten Offenlage für das Planverfahren zahlreiche Eingaben zu prüfen haben, wenden sich Naturschutzverbände und die Bürgerinitiative (BI) gegen den Autohof mit ihren Argumenten erneut an die Öffentlichkeit. Sie zweifeln an, dass das Planungsgeschehen rechtens und vorliegende Gutachten zum Naturschutz vollständig sind. Die Naturschutzinitiative führt zusammen mit dem Verband Pollichia unter anderem einen Nachweis der streng geschützten Zauneidechse gegen den Bau des Autohofes ins Feld. Der Nabu-Landesverband Rheinland-Pfalz fordert indes, dass eine Bedarfsanalyse vorgelegt wird. Die BI „Erhaltet die Natur in unserer Wäller Heimat! Keine neuen Autohöfe im Westerwald“ spricht gar von unzureichenden „Zufallsbeobachtungen“, die der Artenschutzprüfung zugrunde liegen sollen.“ WZ vom 13.10.; Seite 13

Was heißt das?

  1. Gutachten zum Naturschutz: NABU und Pollichia zweifeln Vollständigkeit an. Es fehlen die streng geschützte Zauneidechse und der Feuersalamander. Beweise zu deren Existenz in der Nähe zum Planungsraum lägen vor. Ebenso bleiben die streng geschützte Haselmaus und der Schwarzspecht unberücksichtigt, so Dr. Jürgen Ott, Dipl.-Biologe und Präsident der Pollichia. Für beide Tierarten sieht er Begründungen für eine notwendige  Untersuchung.
  2. Planverfahren: Das liegt offen, Eingaben wurden gemacht, OG muss anschließend entscheiden. Vor allem den Hinweisen auf die streng geschützten Tierarten werde nachgegangen, so BM Herbst ggü. dem SWR. Bislang habe es keine Anhaltspunkte dafür gegeben, dass in dem Waldstück etwa die Zauneidechse oder die Haselmaus lebe. Am Ende der Prüfung werde der Ortsgemeinderat dann über das weitere Vorgehen entscheiden.
  3. Bedarfsanalyse: Diese fordert der NABU-Verband RLP. Ob eine solche wirklich nötig ist, kann nicht abschließend bewertet werden.

Hier noch ein O-Ton:

„Wir lehnen das Planvorhaben für den Autohof aus naturschutz- und artenschutzrechtlichen Gründen ab. Hinzu kommt: Wer eine wirkliche Energiewende möchte, muss endlich mit der Flächenversiegelung und neuen Bau- und Gewerbegebieten aufhören. Der Untere Westerwald ist hier leider ein abschreckendes Beispiel. Die Zerstörung und Zerschneidung von Lebensräumen ist nämlich die Hauptursache für den Rückgang der Arten und der Biologischen Vielfalt. Der Bebauungsplan beziehungsweise das Vorhaben sind nicht genehmigungsfähig, weil die Verbotstatbestände für zahlreiche Artengruppen nicht ausgeschlossen werden können. Sollte der Gemeinderat Heiligenroth diese Satzung beschließen, werden wir eine Normenkontrollklage dagegen eingehend prüfen,“ erklärten Harry Neumann, Landesvorsitzender der Naturschutzinitiative und Dr. Jürgen Ott, Präsident der Pollichia. Quelle: http://www.ww-kurier.de/artikel/51498–autohof-heiligenroth–nicht-genehmigungsfaehig

Fazit:

Es bliebt Bewegung drin! Die OG Heiligenroth rückt vorm Vorhaben nicht ab und die Naturschützer geben nicht auf bzw. begründen neue Zweifel und gehen gegen mögliche Verfahrensfehler vor. Ob nichts weiter passiert oder es zu Nachbesserungen (Ausgleichsmaßnahmen) oder gar zum Stopp kommt? Wir werden es sehen.

Unabhängig davon… Die Haselmaus ist eigentlich ganz süß. Der NABU RLP und seine Naturschutzjugend NAJU rufen bereits zum siebten Mal zur Großen Nussjagd auf. Alle freiwilligen Nussjäger sind eingeladen, dem NABU bei der Spurensuche der gefährdeten Haselmaus zu helfen. Hier gibt es mehr Infos dazu!